Spätsommer - Erde - Selbstfürsorge

Vielleicht fragst du dich, was diese 3 Worte bedeuten sollen oder wo der Zusammenhang ist.

 

Der Schlüssel liegt in den 5 Elementen der TCM (traditionelle chin. Medizin). Demnach gibt es

5 Wandlungsphasen, die ineinander übergehen. Eine davon ist Erde, das im Jahreskreis der Elemente dem Spätsommer zugeordnet wird. Es ist die Zeit der Ernte, des Einlagerns. Die Tage werden kürzer, die Aktivitäten verlagern sich langsam wieder nach Innen. Die ausschweifende Energie des Sommers, die Lebensfreude, die zumeist draussen zelebriert wird, ändert sich sozusagen mit dem Wetter. Und wie hängt die Selbstfürsorge da mit drin? In vielen Kulturen der Welt, wird die Erde auch Mutter Erde genannt. Sie trägt uns, versorgt uns, unterstützt uns, nährt uns. Kommen wir zu uns Menschen. Wir kümmern uns umeinander (bestenfalls) – um unsere Kinder, Eltern, Mitmenschen. Nun ist es ja so, dass wir uns nicht gut um jemanden kümmern können, wenn wir selbst nichts haben / geben können. Es gibt so ein passendes Bild – eine leere Batterie bringt nichts mehr zum Laufen.

 

Ja, denkst du jetzt vielleicht. "Ich muss mich doch aber um meine Familie kümmern. Ich mach das gern, und ich habe doch gar keine Zeit für irgendwelche Schickimicki-Termine." Das ist jedoch ziemlich kurzfristig gedacht. Man schaue nur, wie viele Mütter inzwischen Burnout haben, oder wenn sie Glück haben, in Deutschland auf eine Mutter-Kind-Kur geschickt werden, weil der Alltag sie auslaugt.

 

Die Erde ist fruchtbar, sie nährt uns. Eine Frau ist fruchtbar und nährt ihre Familie (auch wenn sie keine eigenen Kinder hat). Es ist eine Yin-Qualität, das Empfangen. Ebenso die Dunkelheit, in der das Baby (können auch Ideen, Lebensentwürfe etc.sein) heranwächst. So wie ein Samen, der im Schutz der Erde und im dunkeln langsam anfängt zu keimen.

 

Zur Erde gehören Magen- und Milzmeridian. Bei ihnen steht Ernährung an erster Stelle. Nicht nur im Bezug auf Nahrung, auch das was wir emotional und intellektuell aufnehmen, verteilen und verwerten. Für ein starkes Erd-Element ist das Gleichgewicht zwischen nehmen und geben essenziell.

Dem Element wird als Sinnesorgan der Mund zugeordnet. Wenn wunderts. Die Farbe ist gelb (übrigens sind die Farben in meinem Logo die Farben der 5 Elemente) , Geschmack und Geruch sind süss.

 

Da in der TCM das Blut der Milz zugeordnet wird, die der Nahrung die Essenz entzieht um diese in Blut umzuwandeln (sehr verkürzte Version), ist sie ein wichtiger Meridian für uns Frauen.

 

Der Magen ist selbsterklärend für die ordnungsgemässe Verarbeitung unserer aufgenommenen Nahrung zuständig. Auch der geistig und emotional aufgenommen Nahrung.

 

Beide Meridiane befinden sich auf unserer Körpervorderseite. Unserer Yin-Seite, unserer «weichen» Seite (im Gegensatz zum Rücken, der uns Deckung gibt).

 

Ja, Selbstfürsorge ist eines meiner Lieblingsthemen und nein, ich bin noch keine Meisterin darin. Auch für mich ist es noch ein grosses Übungsfeld. Alleine mit 3 Kindern muss auch ich mir meine Auszeiten organisieren.

 

Wenn du dir aber nochmals das Bild mit der leeren Batterie vor Augen führst, macht es durchaus Sinn, die eigenen Batterien regelmässig aufzufüllen. Nicht nur, dass es mir besser geht und ich mehr Energie habe, ich bin dadurch auch ein Vorbild für meine Kinder.

 

Wenn wir jetzt nochmals zu den Meridianen gehen, nähren uns diese Beiden. Sie sind auch massgeblich an der Geburt beteiligt (vor allem Milz) und dabei, ein Kind zu nähren. Gerade Mütter mit kleinen Babys, geben viel Energie ab. Mit der Geburt, dem «sich kümmern», durch das Stillen. Natürlich gilt das auch die Pflege von älteren Angehörigen (sich aufopferen). Und auch bei einem ungeliebten Job geht viel Energie verloren. Energie nehmen wir durchs Essen auf. Bewegung ist wichtig, für unser Wohlbefinden.

 

Bei mir ist es sicher hilfreich, dass ich im Haushalt keinen Hang zu Perfektionismus habe. Ich kann das Geschirr gut stehen lassen und mich hinlegen. Das würde ich jeder Mutter mit kleinen Kindern empfehlen?

 

Selbstfürsorge kann auch damit anfangen, keine Zeitung mehr zu lesen. Oder zumindest nicht mehr am Abend vor dem Schlafen die Nachrichten zu schauen. Sich Sorgen machen, und das passiert automatisch, wenn wir mit schrecklichen Meldungen vollgestopft werden, schwächt das Erd-Element. Angst und Sorgen schwächen übrigens auch unser Immunsystem. Auch das ständige Gedanken-Karussell oder zu viel intellektuelle Beschäftigung (lesen, lernen) schwächen das Erdelement. Klar muss man irgendwann im Leben lernen, aber auch hier kommt es wieder auf den Ausgleich an.

 

Zur Selbstfürsorge gehört auch gute, nahrhafte Lebensmittel zu essen. Am besten regional und saisonal denn darauf ist unser Körper ausgerichtet. Viele Fertiggerichte sind vollgestopft mit zu viel Salz, Zucker, Konservierungsstoffen…, wenig davon kann unser Körper nützlich verwerten.

 

Auch wenn du es schaffst, deinen Kaffee/Tee/Wasser in der Mittagspause zu trinken, ohne ständig aufs Handy zu schauen, hast du schon Selbstfürsorge gemacht. In Ruhe geniessen.Manchmal muss man das trainieren.

 

Also, Pausen gehören zu Selbstfürsorge, Bewegung, Batterien aufladen. Gartenarbeit erdet sehr gut und unterstützt das Erdelement. Ich selbst meditiere. Des Öfteren nehme ich mir vor wieder Yoga zu machen. Das klappt mal mehr, mal weniger.

 

Da ich unregelmässig arbeite, habe ich manchmal Tage, an den meine Kinder in der Betreuung sind. Ich habe angefangen diese «freien» Tage für mich zu planen. Wandern in der Natur. Ich liebe es an Seen zu sitzen. Oder auch mal ein Tag in einer schönen Saunaanlage. Kaffee trinken mit lieben Menschen, Waldspaziergänge.

 

Und jetzt im Spätsommer darfs auch wieder gemütlich werden. Lesen auf dem Sofa mit einem feinen Tee oder ein entspannendes Bad.

 

Was mir gut tut, ist vielleicht noch lange nichts für dich. Was stärkt dich, wo kannst du gut abschalten, was nährt dich? Finde es heraus. Am besten machst du eine Liste, die du wenn nötig zu Hilfe nehmen kannst.

 

Und ganz ehrlich, ich behaupte es gibt es nicht, dass man sich keine Zeit für sich nehmen kann. Selbst Eltern mit Schreibabys oder Menschen die ihre Eltern pflegen können sich ein paar Minuten für sich selbst organisieren. Ja manchmal muss man organisieren, sich Termine einschreiben, einen Babysitter suchen, um Hilfe bitten. Und nein, nur 5 Minuten sind nicht viel. Es ist die Summe die es macht. Wenn ich mir 3x 5 Minuten Zeit für mich nehme und vielleicht vor dem Schlafengehen oder morgens bevor alle aufstehen noch 5 Minuten meditiere ist das schon mehr, als wenn ich Ausreden erfinde es nicht zu tun (und dabei stundenlang aufs Handy zu schauen).

 

Unser Erdelement mag Regelmässigkeit. Regelmässige Mahlzeiten, regelmässige Pausen. Regelmässige Tagesabläufe. Verlässlichkeit.Verlässlichkeit mir selbst gegenüber. Das stärkt übrigens das Selbstvertrauen, weil das Selbst weiss, das es sich vertrauen kann.

 

Was hat das alles mit Shiatsu zu tun? Shiatsu kann man natürlich als Therapie bei Problemen nutzen. Shiatsu ist aber auch Selbstfürsorge pur. Es geht eine Stunde lang nur um dich. Ruhe und Langsamkeit nähre das System (das Yin). Berührung hilft dem Nervensystem sich zu beruhigen (auf jeden Fall beim Shiatsu). Du nimmst deinen Körper wieder wahr und im besten Fall kommt auch das Gedankenkarussell zur Ruhe. Ganz abgesehen davon, dass die Druckmassage auf den Meridianen die Energie wieder zum fliessen bringt.

 

Keine Zeit? Gibt es nicht. Kein Geld? Shiatsu wird von vielen Zusatzversicherungen bezahlt. Ausserdem bin ich bei KulturLegi registriert, damit auch Menschen mit wenig Geld sich eine Shiatsu-Behandlung leisten können.

 

Schreib mir gern auf meiner Facebookseite was du so an Selbstfürsorge machst. Vielleicht sind gute Ideen für andere Menschen dabei. Oder schreib mir, was dich davon abhält dich um dich selbst zu kümmern.

 

Möchtest Du Shiatsu kennenlernen und eine Shiatsu-Behandlung geniessen? Hier kannst du dich bei mir melden. Du weisst nicht, ob Shiatsu etwas für dich ist? Ich biete auch 30minütige Schnupperbehandlungen an.